Life is Strange: True Colors: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 10. September 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Life is Strange: True Colors Gameplay Screenshots

Life is Strange: True Colors – Farbe bekennen, um Frieden zu finden

Rollenspiele und Abenteuer erleben werden aktuell wieder sehr populär. In Life is Strange können sich Gamer so richtig ausleben und auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln. Der Unterschied besteht darin, dass dieser keine außergewöhnlichen Fähigkeiten besaß, welche ihm beim Aufklären von Verbrechen oder das Entdecken von Geheimnissen sicher gutgetan hätten.

Als engagierter Spieler übernimmt man nun die ehrenvolle sowie privilegierte Rolle des Hauptcharakters Alex Chen, welche mit 21 Jahren in die düstere Stadt Haven Springs gereist ist, um ihren Bruder aufzusuchen. Zu ihm wollte sie wieder ein gutes Verhältnis aufbauen. Doch zu diesem Vorhaben kommt es leider nicht mehr. Er stirbt auf tragische Weise durch einen Unfall.

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Als intelligenter Charakter ist Alex auf Abstand bedacht, um ihre äußere Fassade zu wahren und ein Geheimnis zu behüten. Sie ist von einem Fluch befallen, einer Gabe, welche scheinbar nur ihr zuteilwurde. Alex kann Emotionen von anderen Menschen miterleben und gezielt beeinflussen.

Kritikpunkte und weitere Aspekte

Im Spiel wird suggeriert, dass dieser Fluch etwas ganz Besonderes sein soll. Doch stellt die Fähigkeit nicht irgendwo auch etwas ganz Normales dar, was Menschen eh haben? In der Psychologie wird das "Empathie" genannt, sich in andere Leute hineinzuversetzen und durch eigene Erfahrungen und Kompetenzen sowie Fachwissen durch gezielte Fragen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Diese Art der Fähigkeit wird im Spiel ein Heiligenschein aufgesetzt. Entwickler hätten eventuell eine andere Art von Fluch oder Fähigkeit auswählen sollen, welche keine Nähe zur Psychologie darstellt und das Ganze nicht so voraussehbar erscheinen lässt.

Life is Strange 2
Release: 26. September 2018

Gamern wird dieser Aspekt natürlich nicht stören. Doch Handlungsfetischisten oder welche, die es noch werden wollen, wird dieser Aspekt gleich auffallen. Dem Handlungsstrang selbst wird das jedoch keinen Abbruch tun. Neben der eigentlichen Aufgaben, Geheimnisse zu entdecken und einen Unfall aufzuklären, gilt es, zu der eigenen und außergewöhnlichen Fähigkeit zu stehen, Emotionen gezielt kontrollieren zu können. Warum jedoch so ein Geheimnis um diese Gabe gemacht werden muss, entschließt sich dem Spieler nicht auf Anhieb. Dieser und auch einige methodische Logikfehler werten das Spiel jedoch nicht so stark ab, um das grundsätzliche Interesse an diesem zu verlieren.

Triviales und offene Fragen

Der Titel, das Gameplay und die Grafik machen hungrig auf mehr. Viele werden sich fragen, warum Alex die Sache selbst in die Hand genommen hat, statt einen Privatdetektiv mit den Aufgaben zu betreuen. Geht es hier wirklich nur um den Bruder und die eigenen Fähigkeiten oder steckt eventuell noch mehr dahinter, vielleicht verletzte Eitelkeit? Immerhin ist es Alex wichtig, sich zu präsentieren und Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Im Spiel kann man auf 24 verschiedene Outfits zurückgreifen, welche den Hauptcharakter aufwerten sollen. Doch warum der ständige Wechsel? Um einen gewissen Status zu symbolisieren oder will man als selbst ernannter Detektiv in 24 Unterrollen schlüpfen, um in Ruhe Befragungen sowie Ermittlungen stets durchführen zu können?

Life is Strange: Before the Storm
Release: 31. August 2017

Ständig wechselnde Outfits sorgen eben gerade dafür, aufzufallen. Insofern tut sich Alex keinen Gefallen damit, als wenn sie stets dasselbe tragen würde oder zumindest nur eine begrenzte Anzahl an Klamotten zur Verfügung hätte. Das alles scheint nur Spekulation zu sein. Welcher Hintergrund dieses Repertoire hat und warum Alex so ist, wie sie ist, kann nur herausgefunden werden, wenn man Life is Strange spielt und sich förmlich in die Handlung fallen lässt.

Fazit und Ausblick

Fans von Abenteuern und Rollenspiele werden bei Life is Strange: True Colors voll auf ihre Kosten kommen. Schon jetzt lässt sich sagen, dass das Spiel sehr liebevoll und detailreich gestaltet wurde. Die Handlungsabläufe sind im Groben stimmig und schlüssig. Vieles ist Geschmacks- und Ansichtssache. Doch in einem Punkt dürften sich alle einig sein, welche das Spiel gespielt haben oder noch zocken werden.

Life is Strange
Release: 30. Januar 2015

Ein ähnliches Spiel wie Life is Strange: True Colors gibt es derzeit nicht auf dem Markt. Wer etwas Besonderes sucht und ein Spiel, welches nicht nur kurzzeitige Abwechslung bietet, kann mit dem Erwerb von diesem hier nichts falsch machen. Was ein Novum darstellt, ist die Steuerung und der Aspekt, dass selbst Anfänger und unerfahrene Spieler solcher Games aus dem genannten Genre schnell einen Einstieg finden.

Die Steuerung erfolgt vorwiegend mithilfe der Maus und bedarf keinen großen Vorkenntnissen und Erklärungen innerhalb des Spiels. Vieles erklärt sich von selbst, wenn man das Game das erste Mal startet. Aufgrund der Einführung in das Spiel erhält man einen eindrucksvollen Einblick, worum es überhaupt geht. Alles andere ergibt sich von selbst. Ereignisse, welche aufeinander aufbauen, werden scheinbar logisch dargestellt. Life is Strange: True Colors ist zukünftig auch für diverse Spielekonsolen wie beispielsweise Playstation 4 und Playstation 5 erhältlich.