Resident Evil 7: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Resident Evil 7 Gameplay Screenshots

Resident Evil 7: Biohazard – der Wendepunkt

Mit Resident Evil 7 brachte Capcom im Januar 2017 einen neuen Teil des Survival-Horror-Shooters auf den Markt. Unter der Leitung von Koshi Nakanishi, Hajime Horiuchi und Keisuke Yamakawa entstand das erste Mal ein Teil, der aus der Egoperspektive gespielt wird. Das auf der RE Engine entwickelte Spiel findet rund vier Jahre nach den Ereignissen von Resident Evil 6, im Jahr 2017 statt. Angesiedelt ist Teil sieben in der fiktiven Stadt Dulvey, im amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Hauptumgebung bildet die Plantagenvilla der Familie Baker.

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Mit RE7: Biohazard kehrt der Spieler zwar nicht zu den klassischen Teilen der Serie zurück, jedoch gelingt Capcom nach den letzten Ablegern der Serie, ein Neuanfang. Und dieser kommt ganz ohne Zombies aus. Endlich bietet Resident Evil wieder Horror und Spannung anstatt der actionlastigen Ballereien der letzten Teile. Der Spieler übernimmt die Rolle von Ethan Winters, der im Gegensatz zu den Hauptfiguren der restlichen Serie über wenig Kampferfahrung verfügt.

Zurück zu den Wurzeln

Als Ethan Winters eine Nachricht von seiner seit Jahren verschwundenen Frau bekommt, dass er sie abholen soll, ist er verstört. Hatte sie doch in einem Video gesagt, dass er keinesfalls kommen sollte. In dem Augenblick, an dem wir uns dem Baker-Anwesen nähern, ist schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt. Wir machen im Inneren einige grausige Entdeckungen und bei jedem neuen Geräusch zucken wir zusammen. Endlich ist es wieder da, das bedrückende, ungute Gefühl, das uns die klassischen Resident Evil Teile vermittelt hatten.

Kurz darauf werden wir von Jack Baker niedergestreckt. Mit den ersten Augenaufschlägen wird eine bizarre Szene vor uns enthüllt. Wir sitzen gefesselt mit der Baker Familie am Tisch. Jack, Marguerite, Sohn Lucas und die Großmutter haben es sich an einer Festtafel gemütlich gemacht. Heute gibt es Gedärme, abgetrennte Körperteile und Knochen. Im Hintergrund klingelt ein Telefon und die Familie verlässt kurz den Raum, was wir zum Anlass nehmen, das leckere Essen ausfallen zu lassen. Doch wohin sollen wir nun? Alle Türen in die Freiheit sind verschlossen.

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Nach den ersten Minuten, als wir kurz einen Moment Verschnaufpause bekommen, bemerken wir erst wie angespannt wir sind. Capcom scheint in diesem Teil sein Versprechen wahrzumachen und den Wurzeln des Survival-Horrors wieder nähergekommen zu sein. Gerade die Egoperspektive macht die Umwelt viel unmittelbarer und versetzt uns in pures Grauen.

Ur-Titel und Besonderheit

Resident Evil 7 setzt hier gekonnt auf Mechaniken, die wir im Ur-Resident-Evil schon vorfanden. So suchen wir uns durch die Räume öffnen allerlei Kisten, Kommoden und Schränke. Dabei sammeln wir Schießpulver, Heilkräuter und verschiedene Chemikalien. Wie auch schon früher stellt sich uns immer wieder die Frage, ob wir die Kräuter indessen kombinieren oder besser warten und uns später Patronen für die Waffe herstellen.

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Eine absolute Besonderheit sind die Videokassetten, die wir immer wieder im Haus finden. Neben dem Beitrag zur eh schon dichten Atmosphäre erleben wir zum Beispiel die Erkundung des Hauses durch die Augen eines Kamerateams, das übernatürlichen Spuren im Haus folgen will. Dabei übernehmen wir die Rolle einer der beteiligten Personen. Der Clou daran: In einigen dieser Videos finden wir Hinweise auf Rätsel, die wir mit Ethan im Verlauf lösen müssen.

Resident Evil – der Versuch eines Fazits

Resident Evil 7: Biohazard erschüttert endlich wieder bis ins Mark. Zwar verläuft das letzte Drittel deutlich actionlastiger und hin und wieder treffen wir auf matschige Grafiken, doch kann das, das Erlebnis nicht wirklich mindern. Capcom hat es geschafft und einer vor sich hindümpelnden Serie wieder neues Leben eingehaucht. Und wie! Die Egoperspektive sorgt ebenso wie die abgestimmten Rätsel, Kämpfe und das Entdecken für ein frisches und zugleich vertrautes Spielgefühl. Jedoch sei auch gesagt, dass das Spiel nichts für zartbesaitete ist. Nicht nur wegen der Spannung, auch wegen der expliziten Gewaltdarstellung.