Punch Club: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 27. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Punch Club Gameplay Screenshots

Punch Club – Boxen für jedermann

Das Spiel wurde von Lazy Bear Games plattformübergreifend entwickelt und von tinyBuild im Januar 2016 erstmals veröffentlicht. Hierzu zählen auch mobile Versionen für Android und iOS. Punch Club ist ein Sport-Management-Simulator, in dem der Spieler einen Boxer spielt, der Kämpfe bestreitet und dabei nach dem Mörder seines Vaters sucht. Das auf der Unity Engine entwickelte Spiel wird im Einzelspielermodus gespielt und lehnt sich humorvoll an die Actionfilme der 1980er und 1990er Jahre an.

Punch Club 2: Fast Forward
Release: 20. Juli 2023

Die Arbeit an dem Spiel begann das russische Studio Lazy Bear Games schon früh mit einem Team aus drei Personen. Bereits einen Monat nach der Veröffentlichung waren über 250.000 Kopien des Spiels verkauft worden. Von dem Erfolg bewegt, verkündete das Studio, dass es eine kostenlose Erweiterung geben werde. "The Dark Fist" wurde kurz danach für alle Käufer zur Verfügung gestellt und bietet zusätzliche drei Stunden Gameplay und neue Inhalte.

Immer die Väter

In der 16-Bit-Welt von Punch Club mit seinem Chipsound fühlen wir uns bereits zu Anfang wohl. Den namenlosen Boxer, den wir übernehmen, sollen wir zum besten Boxer der lokalen Liga mache. Dabei erhalten wir immer wieder Hinweise darauf, wer den Vater denn nun um die Ecke gebracht hat. Beeindruckend ist hier die Mischung, die Lazy Bear Games erschafft. Ein eigentlicher Sim mit taktischen Boxkämpfen. Beim Tod des Vaters verspricht ihm der Sohn hart zu trainieren und wird in der Folge von dem Polizisten Frank unterstützt.

Zeitmanagement und Liegestütze

Dem namenlosen Helden, den wir im Spiel im jungen Erwachsenenalter übernehmen, dürfen wir zuerst einmal einen Namen geben. Anschließend vermittelt uns Frank in seiner sympathischen Art, dass wir uns endlich einen Job suchen sollen. Doch darauf haben wir keine Lust. Denn mehr steht unserem Boxer der Kopf nach hartem Training, um dem Wunsch unseres Vaters nachzukommen.

Im Training steigern wir so, zum Beispiel durch Liegestütze, unsere Ausdauer, die Beweglichkeit oder die Stärke. Doch die körperliche Ertüchtigung macht hungrig und so besorgen wir uns einen Snack. Dass dieses Geld kostet, sollte auch unserem "Helden" klar sein. Und da das Geld gerade nicht so locker sitzt, müssen wir wohl doch einen Job annehmen. Hier stehen uns einige zur Verfügung. Diese haben neben dem Vorteil des Geldverdienens noch Auswirkungen auf die Grundwerte Energie, Gesundheit, Hunger und Spaß.

Graveyard Keeper
Release: 15. August 2018

Bei einem Zwischenfall lernen wir einen alten Boxtrainer kennen. Dieser heißt Mick und verschafft uns einen Platz in einem Boxzentrum, wo wir deutlich bessere Möglichkeiten zum Trainieren vorfinden. So haben wir nun mehr Optionen als noch in unserer Garage und zudem lässt sich hier an Ranglistenkämpfen teilnehmen. Spätestens jetzt beginnt ein striktes Zeitmanagement, um alles unter einen Hut zu bekommen. Training, essen, arbeiten und vielleicht noch die Liebe? Interessant ist hierbei, dass sich nach dem Tag die antrainierten Eigenschaften wieder abbauen. Wirken wir dem nicht entgegen, verlieren wir sogar unsere bereits erreichte Stufe.

Die Kämpfe sind spannend und überraschen mit einer taktischen Tiefe, die wir so nicht erwartet hätten. Vor der Runde geben wir unserem Boxer bis zu sechs Anweisungen mit auf den Weg, die er mal besser, mal schlechter umsetzt. Mit den im späteren Spielverlauf hinzukommenden Perks und Spezialisierungen verfügen wir über eine beträchtliche taktische Bandbreite an Vorgaben.

Punch Club – Fazit

In dem Titel steckt viel Liebe zum Detail. Optisch bietet Punch Club ein stimmiges Bild. Das Boxmanagement, die rundenbasierten Kämpfe und das Zeitmanagement gehen zu jeder Zeit gut von der Hand und überzeugen mit ordentlichen Herausforderungen. Die Story des dialogbasierten Abenteuers ist interessant, reißt aber nicht unbedingt mit. Dafür gibt es viel anderes zu tun. Die 16-Bit-Grafik sorgt zudem für extra Charme.