Captain Spirit: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 27. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Captain Spirit Gameplay Screenshots

Ein Tag in der kindlichen Fantasie

Als Prequel zu Life is Strange 2 beschert uns Dontnod Entertainment das kurze Spin-Off zur erwarteten Fortsetzung des erfolgreichen Spiels. In der Rolle von Chris erleben wir einen beeindruckenden Samstagmorgen. Für Chris beginnt der Samstagmorgen so sorglos, wie für viele Kinder. Zeit für die Verwirklichung der eigenen Fantasien zogen auch wir los, und befreiten Prinzessinnen von blutrünstigen Drachen oder befreiten die Indianer von machthungrigen Cowboys. Dabei waren unsere Gegner oftmals nur für uns zu sehen und waren so real, wie alles andere auch. Unsere Fantasie zog uns in den Bann und wir erlebten ganz eigene Welten und Abenteuer.

Oder aber wir ließen uns etwas mit unseren Spielzeugen einfallen. Raketen, die von Weltallmonstern angegriffen wurden oder die Superhelden unserer kindlichen Welt spielten die Erbauer riesiger Festungen. Um Ähnliches dreht sich auch Captain Spirit. Dieser ist mit bürgerlichem Namen Chris und zehn Jahre alt. Seine besondere Kraft ist die Macht seiner Fantasie.

Life is Strange 2
Release: 26. September 2018

Damit überrascht uns Dontnod Entertainment auf der E3. Überraschenderweise präsentieren diese dort ihr Prequel zu Life is Strange 2. The Awesome Adventures of Captain Spirit wird dabei am 26. Juni 2018 kostenlos zum Spielen angeboten. Dennoch bleiben viele Fragen offen.

Umfangreiche Geschichte

Der Prequel Captain Spirit, spielt etwa drei Jahre nach den Ereignissen von Life is Strange 1 und soll den Spieler an das heranführen, was ihn im neuen Teil erwartet. Damit macht Dontnod Entertainment aus einem Pilot eine perfekte Marketingmaßnahme, denn Chris und die Entscheidungen, die wir während des Spiels treffen, werden auch in Life is Strange 2 eine Rolle spielen. Damit verschmilzt in diesem Spiel Demo mit Vorgeschichte.

Die Geschichte von Captain Spirit ist in Oregon angesiedelt und spielt somit im selben geschichtlichen Rahmen wie bereits Life is Strange. Die Spielzeit wird mit ein bis zwei Stunden angegeben, je nachdem wie akribisch alles erkundet wird. Dabei umfasst die Welt von Chris das elterliche Haus sowie dessen Umgebung mit Garten. Klingt nicht riesig, doch bereitet dies den perfekten Spielraum für ein sensibles Thema, das der Entwickler hier aufgreift.

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Mit seinen zehn Jahren ist Chris in der Schule ein Außenseiter und seine Kindheit verbringt er ohne Mutter. In der Form von Captain Spirit und dessen Superkräften entkommt er den Problemen und Sorgen der Realität und stellt sich diesen in seiner Fantasiewelt. Kunstvoll entführt uns Entwickler Dontnod in eine kindliche Fantasie, in der wir uns den Ängsten des kleinen Chris gemeinsam stellen. Denn jeder kennt das aus der Kindheit: Es gibt das Zimmer oder den Ort im Haus oder der Wohnung, die uns Angst machen. Besonders an der Umsetzung in Captain Spirit ist, dass wir durch das Spielen mit Chris diese Welten miterleben.

Was ist von dem kostenlosen Prequel zu erwarten?

Gespielt wird The Awesome Adventures of Captain Spirit wie andere filmische Umsetzungen, wie beispielsweise die Telltale-Spiele. Wir sehen uns bestimmte mögliche Punkte an, sammeln Gegenstände und lösen diverse Aufgaben. Was recht simpel klingt, ist auch so. Denn Captain Spirit will nicht durch ausgefallenes Gameplay punkten, sondern durch die Geschichte. Dass über diese nicht viel verraten wird, ist selbsterklärend. Dennoch sollen wir in ihr erste Entscheidungen treffen, die dann auch im Hauptspiel zum Tragen kommen.

Life is Strange
Release: 30. Januar 2015

Zudem ist dieser Prequel ein Art Reboot für die Fans des ersten Life is Strange und die Möglichkeit, sich loszumachen von Max und Chloe. Die beiden sind nicht wenigen im Verlauf des ersten Teils ans Herz gewachsen, werden aber im neuen Ableger keine Rolle mehr spielen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Erzählung und der Freiheit der Entscheidung. Auch wenn diese den Umstand mit sich bringt, auf dem Weg etwas zu verpassen. Jedoch ist es genau das, was den speziellen Spielreiz und die Spielerfahrung ausmacht.