Ghost Recon: Wildlands: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 30. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Ghost Recon: Wildlands Gameplay Screenshots

Ghost Recon: Wildlands – banaler Blockbuster

Tom Clancys Ghost Recon Wildlands ist das zehnte Spiel der Ghost-Recon-Reihe und ebenfalls ein taktisches Spiel in einer offenen Welt. Entwickelt wurde der Titel von Ubisoft Paris auf der Anvil Spiel-Engine. Diese Ubisoft eigene Engine kam bereits in Spielen wie Prince of Persia und der Assassins Creed-Reihe zum Einsatz. Veröffentlicht wurde Wildlands von Ubisoft im März 2017 für Microsoft Windows, Xbox One und PlayStation 4.

Der neue Teil entführt den Spieler nach Bolivien. Hier muss gegen das Drogenkartell Santa Blanca vorgegangen werden, da sich das Oberhaupt des Kartells, El Sueño zum Möchtegern-Monarchen des Landes auserkoren hat. Mit vier Mitgliedern einer Spezialeinheit, Ghosts genannt, sollen wir unter anderen auch den Kopf des Schmuggelhandels, La Reina de la Belleza, eine eiskalte Gaunerin, ausschalten. Um den Drogenboss El Sueño auszuschalten, muss die offene Welt erforscht und Informationen gesammelt werden. Da das Oberhaupt fast das gesamte Land unter seine Kontrolle gebracht hat, müssen jedoch erst seine Unterstützer besiegt werden.

Uninspiriert inszeniert

Ghost Recon Wildlands gleicht oft einer Achterbahnfahrt. Grafisch ist die offene Welt des bolivianischen Binnenstaates beeindruckend in Szene gesetzt. Jedoch fallen die Missionen in dieser bewundernswerten Welt oftmals extrem eintönig aus. Ebenfalls ist das unfaire Spawnen von Gegner etwas, das unseren Frustlevel schnell steigen lässt. Dabei ist die KI gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad angenehm fordernd. So ergibt sich ein Wechselbad der Gefühle.

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Storytechnisch ordnet sich Wildlands in die sehr lange Reihe der Tripel-A-Spiele ein, bei denen eine fesselnde Geschichte an Banalität kaum zu übertreffen ist. Nicht nur sind die Sprüche der Protagonisten recht platt, sondern halten eine Nuance Fremdschämen für uns bereit. So müssen wir, um an den Oberbösewicht zu gelangen, erst seine vier Handlanger ausschalten, die jeweils einen Bezirk der Spielwelt beherrschen. Diese werden mit Einspielern kurz umrissen, fügen sich aber in die Reihe der uninteressant geschriebenen Charaktere, die wir im Spiel treffen, ein.

Grafik in Blockbuster-Qualität

Ein großes Plus von Ghost Recon Wildlands ist definitiv die Spielwelt. Abwechslungsreiche Gegenden, dichte Vegetation und überall können wir die Lebendigkeit der offenen Welt spüren. Gerade bei der Größe, die Ubisoft hier erschafft, können wir nur unsere höchste Anerkennung zeigen. Technisch wurden von Wildlands neue Maßstäbe gesetzt. Hier dürfen wir dann auch Sektor für Sektor mit unseren drei KI gesteuerten Mitstreitern aus der Hand der Bösewichte zurückerobern.

Ghost Recon: Breakpoint
Release: 04. Oktober 2019

Angenehm ist auf der Jagd nach Icons, die es abzuarbeiten gilt, dass immer wieder zufällige Ereignisse das Spielgeschehen auflockern. So treffen wir auf Kämpfe zwischen einigen Kriminellen des Kartells und Rebellen oder können einen vorbeirauschenden Konvoi überfallen. So schafft Entwickler Ubisoft eine sehr umfangreiche Spielerfahrung, da es überall etwas zu tun, zu erledigen oder zu finden gibt.

Solo gegen Koop

Die Solo-Kampagne mit den drei KI-Helferlein wird jedoch rasch eintönig, da es zwar enorm viel zu tun gibt, das Gameplay bis zum Ende aber doch recht gleich bleibt. Ein aktuelles Problem einiger Ubisoft Open World Spiele. Missionen unterscheiden sich nicht besonders und auch die Gegner bleiben stets die gleichen.

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Dagegen spielt sich der Koop-Modus mit drei Freunden zusammen extrem gut. Hier können wir uns taktisch absprechen und dementsprechend frei in den Missionen verfahren. Besonders ist die Freiheit, die uns Ubisoft dabei schenkt. Während zwei zum Beispiel mit einem Fahrzeug für Action sorgen und die Gegner ablenken, schleichen sich zwei weitere von hinten in einen feindlichen Komplex. Hier sind der eigenen Taktik kaum Grenzen gesetzt und das motiviert ungemein.

Tom Clancys Ghost Recon: Wildlands – Fazit

Die Stärke des Spiels liegt ganz klar in der grafischen Aufmachung, der offenen Spielwelt und dem Koop-Modus. Wer das Spiel nur im Solo-Modus spielen möchte, sollte sich überlegen, ob ihn die banal umgesetzte Story und die gleichförmigen Missionen nicht zu sehr stören. Denn diese ziehen sich von Beginn bis Ende durch das Spiel.