Foundation: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 29. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Foundation Gameplay Screenshots

Foundation – Mix aus Paradox-Strategie und Anno

Gerade erst ist Foundation auf Steam im Early Access erschienen und sammelt größtenteils positive Bewertungen. Dabei will das kleine Studio aus Quebec City in Kanada, mit Foundation, eine besonders immersive Städtebausimulation erschaffen. Gestartet wurde das Projekt bereits 2016 unter der Federführung von Philippe Dion und Léo Carnaut-Delord, zwei Veteranen der Entwicklerszene. Entwickelt wird das wuselige Strategiespiel auf der Hurricane-Spielengine. Dabei hat sich das Team aus Kanada, das um den Namen Polymorph Games formiert wurde, große Vorbilder gesucht.

Denn als Inspiration dienten die Anno-Serie, Cities: Skylines aber auch Die Siedler und Europa Universalis 4. So dürfen die Spieler in Foundation ihre eigene mittelalterliche Metropole errichten. Diese soll aus einem Dörflein entstehen, welches zu Beginn recht überschaubar ist. Finanziert wurde das Projekt im Übrigen mit der Unterstützung von 3.333 Menschen. Diese trugen ihren Teil über die Schwarmfinanzierungsplattform Kickstarter bei und stemmten die Entwicklung mit mehr als dem Doppelten, was von Polymorph Games aufgerufen wurde.

Was ist Foundation?

Im Mittelpunkt steht der Aufbau einer florierenden mittelalterlichen Stadt. Diese kann von einem kleinen Dorf zu einer imposanten Metropole heranwachsen. Im Gegensatz zu anderen Spielen aus dem Genre setzt das kanadische Studio dabei auf das natürliche Wachstum. So werden Zonen definiert, die dann zur Bebauung freigegeben werden. Hier geht es also mehr darum, die Basis oder, wenn man so will, den Grundstein zu legen, woraufhin sich die Stadt organisch weiterentwickelt. Selbst beschreiben es die Entwickler als ein Spiel, mit detailliertem Ressourcenmanagement, wie der Spieler es aus Anno kennt. Ebenso ist es gemischt mit dem Städtebau aus Die Siedler, Pharao und Sim City. Als weiterer Einfluss werden die Begegnungen genannt, wie wir sie aus Crusader Kings 2 kennen. Somit zeichnen die Macher ein recht klares Bild – wenn man die erwähnten Titel kennt.

Cities: Skylines
Release: 10. März 2015

Wer nun seine Stadt in Foundation anlegt, muss keine Gitternetze berücksichtigen. Sondern es kann an beliebigen Stellen mit Gebieten jeder Form dafür gesorgt werden, dass sich dort Leben entwickeln kann. So können beispielsweise Wohngegenden oder Handelsstandorte definiert werden. Mit dieser Innovation ist es möglich, besonders organische und somit unterschiedliche Städte zu kreieren. Die Siedler greifen dann selbst zu Säge, Hammer sowie Nagel und beginnen in den bestimmten Zonen mit der Arbeit an einem Eigenheim. Grenzen, gibt es wenige, ebenfalls keine Wasserwaage, und so führt der Umstand, dass nicht alles gerade ist, zu einem leicht chaotischen Stadtbild. Jedoch ist dieses geprägt von den liebevollen Details und dem wuseligen Leben der eigenen Kreation.

Dass das alles funktioniert, soll die Hurricane-Spielengine sicherstellen. Mit ihr werden Tausende Objekte sowie Tiere und Menschen gleichzeitig in Bewegung dargestellt. So ergibt sich ein Gesamtbild, das den Fans des Genres schon jetzt Lust auf mehr macht. Dass die Umsetzung so durchaus gelungen ist, lässt sich aus den ersten Reviews auf Steam ablesen. Besonders die friedliche Atmosphäre, die organische Entwicklung und das Erbauen von Monumenten heben sich deutlich ab.

Dabei ist die aktuell vorliegende Version voll spielbar. Hier sind bereits mehr als 40 Prozent der Inhalte eingepflegt, die geplant sind. So stehen mehr als 30 Gebäude zur Verfügung, die dank der vielfältigen Modifikationsmöglichkeiten veränder werden können. Damit werden beispielsweise Burgen oder Kirchen nicht nur einfach in der virtuellen Welt platziert, sondern auch selbst gestaltet. Hierzu gibt uns Polymorph Games mächtige Tools an die Hand. Mit diesen erschafft der Spieler in einer bisher von Menschen unberührten Region eine blühende Metropole. Um alles am Laufen zu halten, muss ein immer komplexer werdendes Netz geschaffen werden, um für einen stetigen Fluss an Ressourcen zu sorgen. Hier spielen Fähigkeiten, Bedürfnisse und die Interaktionen dazwischen eine gewichtete Rolle.

Geplant ist die Early-Access-Phase für ein Jahr. In diesem soll es noch eine Job-Entwicklung sowie einen Kartengenerator geben. Zudem ist geplant, Straßenverbesserungen und Modding-Möglichkeiten einzupflegen. Auch die in den Kommentaren auf Steam bereits erwähnte Benutzeroberfläche steht im Fokus der Entwicklung.

Foundation – Fazit

Bisher scheint der Titel bei den Spielern sehr gut anzukommen. Kleinere Kritikpunkte sind ein fehlendes Tutorial sowie der Preis bei dem aktuellen Inhalt. Das als Sandbox ausgelegt Spiel setzt auf Komplexität und Ressourcenmanagement, kombiniert dies jedoch geschickt mit den Bedürfnissen der Bewohner. Zudem lassen sich per Creation-Tool ganz eigene Mittelaltergebäude kreieren. So sollte mit Foundation jeder Kreativkopf durchaus glücklich werden können. Abzuwarten bleibt, ob die Macher vom Polymorph Games auch halten, was sie versprechen.