Anno 2205: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Anno 2205 Gameplay Screenshots

Anno 2205 – wenn Anno, dann richtig

Der sechste Teil der Aufbau-Strategiesiel-Reihe wurde vom Mainzer Studio Blue Byte produziert und von dem französischen Publischer Ubisoft, mit Sitz in Montreuil, im November 2015 veröffentlicht. Der Einzelspielertitel folgt dabei dem Vorgänger Anno 2070 in die Zukunft. Die hauseigene Engine erlaubte es nun, eine größere Spielwelt zu schaffen und damit die Grenzen der bisherigen Anno-Teile zu sprengen. So ist die Karte in dem neuen Ableger fünfmal größer als die des Vorgängers.

Die Welt ist indessen persistent und wird aus separaten Sektoren zusammengeschlossen. Planeten werden jetzt mit "Brücken" zum Warenaustausch verbunden. Sollen Waren zwischen Sektoren befördert werden, benötigt der Spieler eigene Handelsrouten. Der Endlosspielmodus erhält in Anno 2205 mit der Kampagne eine Integration. Diese wird inzwischen nicht mehr als separater Bestandteil gespielt. Quests fließen hier ein in den Endlosspielmodus mit ein. Mit der Veröffentlichung des Frontier DLCs wurde zudem die Entwicklung des Spiels beendet. Es wird keine weiteren Content-Updates oder Bugfixes mehr geben.

Eine neue Zeitreise

Wie in Anno üblich starten wir mit einem Kontor auf einer schönen Inselwelt. Die ersten Wohnhäuser werden hochgezogen und die ersten Bedürfnisse erfüllt. Auf der nächsten Zivilisationsstufe müssen dann schon anspruchsvollere Dinge her, um die Bürger zum Aufstieg zu motivieren. So bleibt uns nichts anders übrig, als uns auszubreiten und neue Produktionsplätze zu schaffen und diese mit den Städten zu verbinden.

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Da die Kampagne nun Teil des Endlosspiels ist, bekommen wir zu Beginn auch schon die erste Aufgabe. Um die Energiekrise der Erde zu bewältigen, müssen wir den Mond besiedeln. Dabei fällt auf, dass wir zum einen keine Konkurrenz fürchten müssen, bis auf ganz wenige Ausnahmen kommt das Spiel ohne bewaffnete Konflikte aus, und zum anderen gibt es keine zufällig generierten Karten. Das hat Vor- und Nachteile, ergibt aber im Spiel einen Sinn. Die Karten, die wir bebauen dürfen, sind sehr viel detailreicher als noch die der Vorgänger. Zudem können wir ohne die Kämpfe ganz gemütlich unser Utopia errichten.

Das beste Anno aller Zeiten?

Das Wirtschaftssystem in Anno 2205 ist ein anderes geworden. So haben die Produktionsbetriebe keinen Einflusskreis mehr. Das lässt uns in der Planung absolut freie Hand und fühlt sich erfrischend an. Auch landen alle produzierten Waren und Dienstleistungen im globalen Lager. So lässt sich praktisch und effizient auf alle Versorgungslücken schnell reagieren.

Anno 1800
Release: 16. April 2019

Neu ist auch, dass wir drei verschiedene Regionen besiedeln dürfen. So machen wir uns in der Folge auf, die Polarzone zu bebauen. Diese bringt naturgemäß andere Herausforderungen mit sich als unsere Startinsel, auf der es schön warm ist. Die dritte Region ist schließlich der Mond. Da wir hier nur in Kratern bauen dürfen, müssen wir alle Gebäude innerhalb der Schutzschilde errichten. Die Mondbasis geht zwar richtig ins Geld, lohnt sich aber. Zwischen den Regionen schalten wir mithilfe der Strategiekarte hin und her und legen Handelsrouten fest.

Auch optisch macht Anno 2205 einen ordentlichen Schritt. Die vorgegebenen Regionen, die Gebäude und alles, was dazwischen passiert, wurde mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht. In der Arktis streifen Eisbären durch die weiße Welt, während Ziege in den Bergen der Startinsel springen. Überall finden wir animierte Feinheiten, die unseren Augen ein einmaliges Spiel bieten. Besonders atmosphärisch wird es dank des Tag-Nacht-Wechsels.

Anno 2205 – Fazit

Anno 2205 ist eine runde Sache. Wie immer stellen wir uns auch hier einem Kreislauf aus Problemen und Lösungen, jedoch in einem Umfeld, das schöner nie war. Als Kritik könnten wir anführen, dass die Motivation jenseits der 50-Stunden-Marke aus mehr desselben besteht. Zwar können wir noch die Regionen der "Konkurrenz" übernehmen und besiedeln, jedoch bieten diese, außer der Umgebung nichts Neues. Die Kampagne ist zudem belanglos und plätschert so nebenher. Dennoch ist Anno 2205 das beste Anno, das es je gab. Gerade Spieler, die einfach in Ruhe spielen möchten und bis an die Grenzen der Regionen bauen wollen, werden sich hier wohlfühlen.