Startup Company – Gameplay Review für PC und Mac

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Startup Company Gameplay Screenshots

Startup Company – gründe deine eigene Softwareentwicklungsfirma

Vom Indie-Entwickler Hovgaard Games aus Kopenhagen kommt Startup Company. Veröffentlicht wurde die Geschäftssimulation im August 2017 im Rahmen des Early Access auf Steam. In der Zwischenzeit hat sich das Sandbox-Spiel zu einem ordentlichen Simulator von tiefer strategischen Dichte entwickelt. In Startup Company übernimmt der Spieler die Rolle des CEO, der in einem Hinterhofbüro sein eigenes Unternehmen gründet. Selbst führt man keine "arbeitende" Tätigkeit, sondern sorgt als "außenstehender" Manager für den perfekten Ablauf und Aufbau des Start-ups.

Ziel ist nicht weniger, als es mit den Tech-Riesen der Welt aufzunehmen und ihnen mit den eigenen Produkten die Stirn zu bieten. Zudem will der virtuelle CEO natürlich, dass sein Unternehmen das Wertvollste der Geschichte wird. Startup Company lässt den Spieler sein eigenes Büro aufbauen, Verträge aushandeln und Produkte entwickeln. Zudem können einzelne Module zusammengefügt werden, um gänzlich neue Dinge zu kreieren. So soll der eigene Name durch die ehrenwerten Hallen der Industrie hallen.

Management und hohe Ziele

Wer sich Startup Company etwas genauer anschaut, fühlt sich schnell erinnert an "Mad Games Tycoon". Gerade zu Beginn ist viel Kleinarbeit angesagt. Arbeitsplätze platzieren, Mitarbeiter einstellen und Aufträge annehmen sowie ausführen. Dabei wird viel geklickert, was schnell zu einem Kampf wird. Denn einzelne Komponenten müssen den Arbeitnehmern zugeteilt werden. Doch mit dem Einstellen des ersten Managers kommt dann etwas Ruhe rein. Dieser automatisiert einige Vorgänge, was Zeit für anderes lässt. Dabei wächst das kleine Unternehmen stetig. Hier müssen die Aufwendungen und Erträge ständig im Blick gehalten werden und auch der "Wohlfühlfaktor" im Büro ist nicht zu missachten.

Eine Kampagne für Einzelspieler gibt es ebenfalls. Diese ist im aktuellen Zustand jedoch eher langweilige Kost, da sie nach wenigen Stunden durchgespielt ist. So dient diese mehr als ausführliches Tutorial, als eine tatsächliche Kampagne. Der "freie" Modus hingegen bietet da deutlich mehr Spielerlebnis, besonders, wenn der Spieler die ersten Stolpersteine gemeistert hat und damit beginn, sein eigenes Imperium aufzubauen.

Grafisch ansehnlich

Grafisch findet sich Startup Company auf einem für das Genre guten Level. Hier fehlt jedoch die tatsächliche Abwechslung. Zwar sind schon viele neue Details und Nuancen eingefügt worden, dennoch wirken alle Mitarbeiter gleich. Es unterscheiden sich die Haar- und die Hautfarbe – das war es aber auch schon. Die grafische Variation auf den Bildschirmen der Mitarbeiter hält sich ebenfalls in Grenzen. Alles zwar keine Punkte, die einem den Spielspaß rauben, dennoch hätten wir uns ein wenig mehr Liebe zum Detail gewünscht. Auch, wenn das eigene Unternehmen ab einer bestimmten Größe ohnehin nur noch aus einer weiter entfernten Perspektive betrachtet wird.

Die Aufbereitung der Daten und Statistiken hingegen ist gut gelungen. Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Tabellen, Berechnungen und Gegenüberstellungen gibt, ist es wichtig, diese immer im Blick zu haben. Alles, was benötigt wird, präsentieren die Macher aus Dänemark übersichtlich und gut verständlich. So gelingt das Management zuverlässig. Hierzu zählt, neben der einfachen Kalkulation von Auftragsertrag und -aufwand, eben auch die Einteilung der Arbeitszeiten oder die Weiterbildung von Mitarbeitern.

Ganz nach der eigenen Vorstellung

Neben dem Management ist der Spieler direkt für Entwicklung von Software zuständig. Egal ob dabei eigene Produkte entwickelt oder Vorgaben für Aufträge erfüllt werden. Für alles werden Module und Komponenten benötigt, die von Entwicklern und Designern bereitgestellt werden. Doch selbst wenn ein Produkt fertig ist, hört die Arbeit nicht auf. So muss es immer wieder aktualisiert werden. Ebenfalls ist die Weiterentwicklung ein großer Punkt, wenn sich ein Hype bildet. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hinzu kommt die Kreation des eigenen, perfekten Büros. Hier stehen vielfältige Varianten und Möglichkeiten zur Auswahl, um das Traumbüro zu entwerfen und umzusetzen. Vom einfachen Schreibtisch bis zum sprudelnden Wasserkühler.

Startup Company – Fazit

Hovgaard Games bringen mit dem Sandbox-Spiel um eine eigene Softwareentwicklung ein umfangreiches und tief greifendes Spielerlebnis. Die Geschäftssimulation präsentiert sich flexibel und bietet viel individuellen Raum zur Entfaltung eigener Ideen. Grafisch hingegen ist trotz der hochwertig aufbereiteten Übersicht etwas Schonkost geboten. Viele Animationen und Grafiken sind gleich und es mangelt an Abwechslung. Bei der Kreation des eigenen Büros hingegen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Komponenten, um einen individuellen Touch zu ermöglichen. Alles in allem ist Startup Company zum aktuellen Zeitpunkt in puncto Spielumfang und Preis ein absolut wertiges Game, das eine Menge Spaß und Herausforderungen bietet.