Rise of Industry: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 27. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Rise of Industry Gameplay Screenshots

Rise of Industry – werde zum Wirtschaftsgiganten

Vom britischen Indie-Entwickler Dapper Penguin Studios wurde am 9. Februar 2018 Rise of Industry in der Early Access auf Steam veröffentlicht. Mit Rise of Industry schaffen die Macher so etwas wie den spirituellen Nachfolger einer mehr als 20 Jahre alten Wirtschaftssimulation. Die Rede ist von "Der Industriegigant". Von Jowood 1997 erstmals veröffentlicht, feierte das Genre ein bisher vermisstes Hoch. Begonnen hatte das britische Team das Projekt jedoch unter dem Namen Automata. Zu Dapper Penguin Studios gehören Menschen, die sich in der Branche und der Industrie auskennen.

Gemeinsam legen sie all ihre Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte in die Waagschale und schaffen mit Rise of Industry einen Tycoon, der dem Spiel aus den 90ern durchaus gewachsen ist. Erhältlich ist der Titel für Windows und Linux. Dabei muss man den geistigen Vorfahren, der 2002 noch einen Nachfolger erhielt, nicht gespielt haben, um der Wirtschaftssimulation etwas abgewinnen zu können. Denn die Verantwortlichen haben sich zum Ziel gemacht, ebenfalls Neueinsteiger für diese Art von Spiel zu begeistern.

Produktlinien, Verzahnungen und Betriebskostenkalkulation

Gespielt wird nach dem Vorbild der 90er. In der Rolle eines Unternehmers bauen wir in Rise of Industry Fabriken, sorgen für funktionierende Transportwege, produzieren Rohstoffe und stellen Produkte her. Diese verkaufen wir anschließend gewinnbringend an die Städte, die sich in der Umgebung befinden. Hier steht uns ein breites Spektrum unterschiedlicher Produkte zur Auswahl und ein jedes benötigt individuelle Rohstoffe sowie Bestandteile. Diese müssen zu aller erst einmal besorgt und hergestellt werden. So entsteht eine immer größer werdende Verzahnung an Abläufen, die miteinander verstrickt sind. Hier muss ebenso auf die Betriebskostenkalkulation geachtet werden. Je näher alles beisammen ist, desto günstiger kann produziert werden. Dabei nehmen wir ständig Optimierungen vor und setzen uns gegen die Konkurrenz durch.

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Irgendwo ist Rise of Industry eine Inspiration aus "Der Industriegigant", "Anno" und "Factorio". Im Fokus steht dabei immer die Produktionslinie. Dabei kann das Spiel schnell etwas überwältigend wirken, denn die Produktionsketten und zusammenhängenden Systeme sind gerade für Neueinsteiger nicht leicht zu verstehen. Dennoch findet die Wirtschaftssimulation eine gute Balance zwischen Herausforderung und Anspruch.

Mit dem Early Access haben die Macher aus Großbritannien jedoch einen Weg gewählt, der die Spieler mitnimmt. So wurde erst kürzlich in der Alpha 10 die Umweltverschmutzung eingepflegt. Produktionsstätten können nun das umliegende Gebiet verseuchen und, greift diese auf bewohnte Gebiete über, ganze Städte auslöschen. Da ein Spiel wie dieses, Unmengen an Daten verarbeitet und letztendlich uns als Spielern verständlich präsentieren muss, arbeiten jeden Tag Mitarbeiter an Modellen und Varianten, um die Menüs übersichtlicher zu gestalten und das Interface zu verbessern.

Minimalistisch und dennoch detailreich

Grafisch kann Rise of Industry ohne großen Schnickschnack überzeugen. Die in 3D gehaltene schöne Grafik legt den Fokus immer auf die Punkte, die aktuell wichtig sind. Dabei hat sich das Indie-Studio nicht verkünstelt und bringt den Flair des Genres gekonnt rüber. Große Ablenkungen gibt es hier nicht. Dennoch lassen sich, wenn wir uns nur Zeit nehmen, allerlei Details entdecken, die zeigen, dass zwei Jahre Entwicklung nicht ausschließlich in Produktionslinien und Mechanismen geflossen sind. Etwa finden sich auf den Transportfahrzeugen exakt die Materialien oder Produkte, die in den verschiedenen Firmen eben hergestellte werden. Und obwohl die Welt insgesamt sehr kantig erscheint und ein wenig was von Sim City hat, sind die Gebäude bei genauer Betrachtung detailliert und abwechslungsreich. Selbst der Fischer fährt mit seinem kleinen Boot aufs Meer. Besonders gut gefällt hier der Wechsel zwischen Tag und Nacht sowie Winter und Sommer.

Rise of Industry – Fazit

Mit einer gewaltigen prozedural generierten Karte bietet sich dem Spieler eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten. So ist für jeden etwas dabei. Die Grafik ist schön und mit den passenden Animationen versehen. Beim Spielgefühl zeigt sich der Tycoon stark am Klassiker orientiert. Besonders die Vielschichtigkeit ist es, die den Titel ausmacht. Produktion, Handel, Rohstoffgewinnung und beliebige Kombinationen daraus lassen mehr als 100 Einzelprodukte entstehen.

Aktuell wurde bekannt, dass Rise of Industry am 2. Mai 2019 aus er Early Access entlassen werden soll. Mit der Alpha 10 wurden zudem wichtige Spielmechanismen eingepflegt. Hierzu gehören Einbahnstraßen, Überführungen und die Verkehrssimulation. Wer sich also bei Aufbau-Wirtschaftssimulationen wohlfühlt, kann hier bedenkenlos zugreifen.