Planet Zoo – Gameplay Review für PC

Aktualisiert: 30. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Planet Zoo Gameplay Screenshots

Planet Zoo – Ein Herz für Tiere

Die britischen Simulations-Spezialisten von Frontier Developments stecken mitten in einem neuen Projekt. Der Name: Planet Zoo. In diesem wenden sich die Entwickler einem ruhigeren Thema, als haarsträubenden Achterbahnen oder gefährlichen urzeitlichen Dinosauriern zu. Die meisten Zootiere wirken im Vergleich doch eher handzahm. Produziert wird die für den Einzelspieler-Modus ausgelegte Simulation für den PC. Dabei scheiden sich an solchen Einrichtungen die Geister.

Denn für viele ist der Zoo heute nichts weiter, als ein kapitalistisches Tiergefängnis, in dem unter dem Vorwand der Arterhaltung, alle möglichen Arten von Wildtieren gehalten werden, um diese auszubeuten. Andere hingegen sehen in der Einrichtung ein wichtiges Werkzeug der Bildung – ja sogar eine Einrichtung, die dem Tierschutz dient. Dabei sollen natürliche Bedürfnisse befriedigt und im Optimalfall für Nachwuchs gesorgt werden. Hinzukommt, dass viele Zoos die Tiere irgendwann auswildern. Und genau um solch eine Einrichtung sollen wir uns in Planet Zoo kümmern. Entwickler Frontier Developments nutzt dabei gedanklich als Grundlage einen Vorzeige-Tierpark, um nicht in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten.

Abwechslungsreiches Gameplay mit durchdachten Strukturen

Planet Zoo ist also eine Simulation, die uns eine umfangreiche Aufgabe an die Hand gibt: den Aufbau eines Tierparks. Selbstredend werden hier unsere Qualitäten in sämtlichen Bereichen gefragt sein. Denn es soll laut den britischen Machern mehr als 50 unterschiedliche Tierarten geben. Dabei hat jede Art ihre Eigenheiten, lebt mit bestimmten anderen Gattungen lieber zusammen oder es benötigt mehr liebevolle Einrichtungen, um sie zufriedenzustellen.

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Gut das Frontier Developments auf dem Gebiet Erfahrung hat. Denn diese macht sich ebenfalls in Planet Zoo bezahlt. So dient das bewährte Bausystem mit den unzähligen Einzelteilen als kreativer Baukasten ambitionierter Zoobesitzer. Nicht nur individuelle Gebäude lassen sich damit realisieren, sondern auch Gehege. Hier finden sich zudem mannigfaltige Variationsmöglichkeiten bei der Einrichtung.

Ebenfalls bringen die Macher ein bereits aus Jurassic Park Evolution bekanntes Feature in Planet Zoo mit ein: den Story-Modus. In diesem dürfen wir uns abermals mit unvorhergesehenen Zwischenfällen auseinandersetzen. Dies sorgt bei uns für ein dynamischeres Gameplay und bringt Abwechslung in den Alltag. Denn in diesem wollen die Tiere gefüttert werden. Auch für die Entsorgung des Mists tragen wir die Verantwortung. Und da das alles naturgemäß nur mit Geld funktioniert, zahlen wir zwischendurch noch eben die Stromrechnung.

Zufriedene Tiere

Für die spieltechnische Tiefe hingegen sorgen zusätzlich andere Dinge, wie die Bedürfnisse der Tiere. Dabei geht es nicht nur um die bereits erwähnten Faktoren wie Futter, Platz für den Auslauf und die Beziehungen untereinander. Viel mehr treten in diesem Kontext die Luftfeuchtigkeit bei den Leguanen im Terrarium oder der Salzgehalt am Strand, wo die Krokodile untergebracht sind, in den Vordergrund. Dabei haben wir die Option, uns selbst zu kümmern oder die Aufgaben, wie ein richtiger Chef, an unser fähiges Personal zu delegieren.

So sorgen wir für zufriedene Tierarten. Denn nur wenn es ihnen gut geht, kommen auch Besucher in den Park. Denn die Menschen wollen mehr als lediglich Unterhaltung. Und so werden kurzerhand an den Gehegen Informationstafeln aufgebaut. Für die Richtigkeit der Angaben auf diesen steht ein britischer Biologe, der die Texte allesamt verfasst hat. Zudem fördern wir den Wohlfühlfaktor der zahlenden Gäste mit einem Schienentransportsystem quer durch den Zoo. Verstecken wir auch noch die Pfade vom Personal, steht dem grenzenlosen Erlebnis nichts mehr im Weg.

In Planet Zoo setzen die Entwickler zudem auf viele ineinander verzahnte Mechaniken. So haben die Tiere als Beispiel ein bestimmtes Fellmuster. Dieses geben sie an den Nachwuchs weiter, wodurch sich eine neue Variation ergibt. Ebenso werden bestimmte Eigenschaften virtuell vererbt. Etwa die Robustheit oder die Agilität.

Planet Zoo – Fazit

Grafisch machen die Entwickler viel richtig. Denn die Tiere sind lebensecht gestaltet und laden ein, beobachtet zu werden. Dabei fressen sie, spielen, schubbern sich an Holzstämmen und setzen Häufchen in die schöne Landschaft. Dennoch ist das Ganze nicht nur einfach schön anzusehen, sondern dank der vielen Informationen auch noch lehrreich. Hinzukommt, dass Frontier Develoments eine überzeugende Tier-Simulation umsetzt. Dennoch muss abgewartet werden, ob die Macher alleine mit dem Storymodus für einen lang anhaltenden Spielspaß sorgen können. Denn zurzeit fehlt eine Kampagne und eine Konsolen-Portierung ist aktuell auch noch nicht in Planung.