Northgard: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Northgard Gameplay Screenshots

Northgard – Wikinger in Echtzeit

Der französische Entwickler Shiro Games veröffentlichte im März 2018 das von der Community sehr positiv aufgefasste 4x-Echtzeit-Strategiespiel. Dieses ist in einer mythologischen Welt angesiedelt, in dem der Spieler die Kontrolle über einen Wikinger-Clan übernimmt. Dieser hat die unbekannte Welt Northgard entdeckt und versucht nun hier seine Vormachtstellung zu untermauern. Wie in dem wuseligen Klassiker "Die Siedler" muss der Spieler zuerst für ein Dach über dem Kopf sorgen und Ressourcen sammeln.

Gerade der herannahende Winter schränkt unsere Nahrung und den Zugriff auf andere Materialien ein. Daneben erwartet den Spieler auf der in Sektoren eingeteilten Spielwelt diverse Monster, andere Clans, die ihnen das Leben schwermachen wollen und Rattenplagen. Zudem unterliegt der Spieler dem Zwang zur Expansion. Denn in einem Sektor kann nur eine bestimmte Anzahl an Gebäuden gebaut werden. Erweitert der Spieler also sein Gebiet, erschließt er neue Baumöglichkeiten. Dies macht allerdings auch einen erhöhten Bedarf an Ressourcen nötig, die erst einmal gesammelt werden müssen.

Vom Neubeginn

Die Solo-Kampagne folgt der Geschichte des Wikingers Rig. Dieser ist der letzte Überlebende seines Clans, nachdem die üblen Widersacher des Rabenclans, seine Sippe ermordet hatten. Da ihm nur die Flucht nach vorne bleibt, setzt er sich in das unbekannte Land Northgard ab, um dort den Clan zu neuer Größe zu verhelfen.

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In der Kampagne erwarten uns insgesamt elf unterschiedliche Kapitel der Geschichte. Doch entgegengesetzt von dem, was wir von einem Wikinger erwarten würden, rennen wir nicht brandschatzend und plündernd durch das neue Land. Wir bauen ein Dorf auf, legen Handelsrouten fest und kümmern uns um Monster, Wölfe oder erforschen Steinkreise. Da sich die Geschichte immer fortsetzt, starten wir die einzelnen Kapitel auch meist mit einem Gemeindehaus, das den Ausgangspunkt unserer Expansion bildet.

So bauen wir dann nach und nach Bergwerke, Holzfäller und Jagdhütten, in denen unsere "Siedler" dann ihr Tagewerk erledigen. Nebenbei fangen diese dann auch automatisch damit an, Nahrung, Holz und Steine zu sammeln. "Siedler" werden im Übrigen im Gemeindehaus produziert, solange die Moral gut ist. So können wir ständig neue Mitglieder des Clans begrüßen. Mit entsprechend viel Nahrung lassen sich dann auch neue Gebiete freischalten, die wir wieder bebauen dürfen.

Unser größter Feind ist die Natur

Der größten Feinde in Northgard sind allerdings nicht die gegnerischen Clans, sondern die Bewohner der natürlichen Umgebung. Walküren, Wölfe oder Drachen finden wir fast auf allen Feldern, die wir besiedeln wollen. Dementsprechend benötigen wir ein paar heldenhafte Krieger, die sich um die Bedrohung kümmern. Besonders praktisch: Schicken wir unsere Kämpfer auf ein Feld mit Gegnern, prügeln diese alles kurz und klein.

Neben diesen hat jedoch etwas anderes einen fast noch größeren Anteil an unserer Herausforderung. Die Natur selbst. Kalte Winter, Rattenpagen oder sogar Erdbeben machen uns immer wieder das Leben schwer. Jedoch kündigen sich Katastrophen immer an, sodass genug Zeit bleibt, uns ein wenig darauf vorzubereiten.

Technisch überzeugend

Technisch ist Northgard sicher keine Meisterleistung. Dazu fehlen zu viele Details und auch die Farbgebung der verschiedenen Jahreszeiten ist "nur" okay. Mehr aber auch nicht. Der große Vorteil hierbei ist jedoch, dass das Spiel selbst auf Notebooks sehr gut läuft. Zudem steckt der Hingucker in dem Spiel definitiv in der comichaften Grafik.

Northgard – Fazit

Entwickler Shiro Games zeigt, wie es abseits der Triple-A-Titel gehen kann. Als Spieler sind wir überraschend schnell mit der Spielmechanik vertraut und auch der Held Rig ist uns von Anfang an sympathisch. Die Kampagne ist schön erzählt und macht ordentlich Spaß. Northgard kommt absolut rund aus der Early Access-Phase und kann mit durchdachter Spielmechanik sowie einem abwechslungsreichen Setting punkten.