Iron Harvest: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Iron Harvest Gameplay Screenshots

Iron Harvest – Strategie-Hoffnung lässt auf sich warten

Weltkriegsszenario? Kennen wir schon. Riesige Mechs? Auch diese sind uns bekannt. Aber ein Weltkriegsszenarion in dem auch riesige Mechs mit am Start sind? Das ist neu und genau das liefert KING Art Games mit dem Echzeitstrategietitel Iron Harvest. Im Vordergrund der Entwicklung stehend dabei strategische Pläne, knackige Kämpfe sowie eine große Kampagne. Dabei werden klassische Einheiten, wie sie in diesem Genre üblich sind, gleich über Bord geworfen. Denn wo im Normalfall Panzer durch die üppige Landschaft scheppern oder durch Häuser bersten, stapfen in Iron Harvest große Mechs.

Bei der Vorstellung auf der Gamescom 2019 war auch schnell klar, an welchem anderen großen Titel sich die Macher zu orientieren versuchen: Company of Heroes. Die Einflüsse tropfen förmlich aus den Bildern. Dennoch erweckt das Ganze nicht einmal ansatzweise Eindruck, als wäre das Spiel ein Abklatsch. Viel mehr wollen die Entwickler mit Iron Harvest etwas Eigenständiges und Bleibendes kreieren.

Einmal einen neuen Geschichtsverlauf, bitte!

KING Art Games wirft den Spieler in Iron Harvest in ein alternatives Universum ab dem Jahr 1920. Nach dem großen Krieg dominieren Mech-Panzer die Schlachtfelder. Riesige, dieselbetriebene, Roboter, die von Menschenhand gesteuert werden, zeigen die Bedrohlichkeit einer besonders düsteren Epoche. Das historische Fantasy-Szenario soll somit nicht nur Veteranen der klassischen Echtzeitstrategie dieser Zeit fesseln, sondern ebenso Steampunk-Fans.

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In dieser Zeitlinien-Alternative stehen sich drei unterschiedliche Seiten gegenüber. Die Rusviet, das sächsische Imperium sowie Polania. Die Mechs gehen dabei zurück auf Nikola Tesla, der das für diese nötigen Mech-Systeme entwickelt hat. Im Gegensatz zu den klassischen Panzern, die auf Rädern und Ketten über die Schlachtfelder fahren, nutzen die Maschinen mechanische Beine.

Nachvollziehbar, glaubhaft und detailverliebt

Besonders beeindruckend in der Umsetzung der Mechs ist, dass sie in jeder Art und Weise glaubhaft in Iron Harvest erscheinen. Nicht nur sind sie nachvollziehbar in die Welt und das Geschehen eingewoben – sie sind auch realistisch konzipiert. So kommen zur Bewegung etwa eine Vielzahl von Kugellagern, Hydraulikzylindern und Gelenken zum Einsatz. Zudem gibt es für jede Herausforderung eine spezielle Kampfmaschine. So sind Einheiten vorhanden, die an vorderster Front für verheerende Vernichtung sorgen. Diese sind ausgestattet mit schweren Waffen und verfügen über eine hohe Panzerung. Andere Maschinen hingegen transportieren Einheiten und Nachschub und wieder andere dienen lediglich als ein Exoskelett, das ein Infanterist zur Verbesserung trägt.

Das ganze Konzept fügt sich dabei nahtlos in die gesamte Stimmung ein. Denn auch die einzelnen Orte mit ihren Gebäuden, die Charaktere und die Botanik sind realistisch. Nicht nur für die Zeitspanne, sondern ebenso im Kontext dieser Mechs. Zudem wird alles, was zu nahe an einer Explosion ist, mit zerstört. Nicht minder beeindruckend ist das spektakuläre Kampfgeschehen im Detailreichtum. Dabei haben sich die Macher tatsächlich mächtig ins Zeug gelegt, was sich gerade beim stufenlosen Heranzoomen zeigt.

Neben dem Mehrspieler-Modus, der bis zu acht Spieler gegeneinander antreten lässt, liegt der Fokus klar auf der Kampagne. Hier hat jeder der drei Fraktionen seine eigene Geschichte sowie das damit verbundene Solospiel. Auch hier schafft es Macher KING Art Games, die unterschiedlichen Handlungsstränge geschickt miteinander zu verweben. Interessant dabei: Die einzelnen englischen Stimmaufnahmen werden bei der Vertonung mit polnischen, russischen und deutschen Muttersprachlern realisiert. Somit kommt auch der zuweilen eigenwillige Akzent zur Geltung. So passt sich ebenso dieser Punkt perfekt an die qualitative und glaubhafte Umsetzung an.

Der Multiplayer fokussiert sich auf Eisen und Öl. Diese gilt es im Kontext seiner eigenen Basis abzubauen – etwa in Mienen oder mithilfe von Pumpen. Mit diesen können dann Mechs gebaut werden und in Baracken erwachen Soldaten zum Leben. Geschützt wird das Ganze mit einem großen Zaun. Anschließend geht es in den Kampf um Ruhm, Ehre und bildgewaltige Gefechte. Wer Deckung und Höhenunterschiede dabei clever ausnutzt, ist klar im Vorteil.

Iron Harvest – Fazit

Neben dem gut getroffenen und detailreichen alternativen Geschichts-Setting, beeindruckt KING Art Games vor allem mit dem interessanten Gameplay, das in taktischen Einzelkämpfen und dem Basenbau punkten will. Besonders gelungen soll die Kampagne werden, die dem Ganzen noch das spezielle Etwas verleiht. Zutaten also, die Iron Harvest aus der Masse an Strategiespielen hervorheben soll. Ein Release ist für den 1. September 2020 geplant.