Hello Neighbor: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Hello Neighbor Gameplay Screenshots

Hello Neighbor – täglich grüßt das Murmeldingens

Vom Indie-Entwickler Dynamic Pixels wurde das Survival-Horror-Spiel auf der Unreal Engine 4 entwickelt und im Dezember 2017 von tinyBuild veröffentlicht. Besonders ist hier die Art, wie die KI auf uns reagiert. So lernt diese aus unseren bisherigen Versuchen und "merkt" sich unsere Fallen oder auch unsere Wege, die wir nehmen. Ziel ist hier, bei unserem Nachbarn in den Keller zu kommen und sein Geheimnis zu lüften. Ein Alpha Build wurde bereits 2015 auf der Website von Dynamic Pixels veröffentlicht, bevor es auf Steam in die Early Access-Phase startete.

In der Zwischenzeit ist "Hello Neighbor" als vollwertige Version erhältlich. Neben dem Microsoft Windows System wurde das Spiel ebenfalls auf der PlayStation 4, der Xbox One und dem Nintendo Switch veröffentlicht. Ebenfalls gab es im Vorfeld eine Kampagne auf Kickstarter, um die Produktion auch sicher abschließen zu können. Gespielt wird ausschließlich im Einzelspielermodus, der überwiegend auf Stealth-Elemente setzt.

Vielversprechende Aussichten

Was sich auf den ersten Blick sehr gut liest, erweist sich auf den Zweiten als nicht ganz gelungen. In einem Ort werden zwei Kinder vermisst und im Haus des Nachbarn versteckt dieser was im Keller. Die Macher versprechen uns hier ein dynamisches Stealth-Action-Spiel mit einer adaptiven KI und einer Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten.

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Unser Ziel: In das Haus einbrechen und erkunden, was der Nachbar im Keller versteckt. Dabei schleicht dieser natürlich ständig durch das Anwesen und so sind wir permanent auf der Lauer, um nicht entdeckt zu werden. Sollte er uns doch bemerken, machen wir uns schleunigst aus dem Staub. Schaffen wir dies nicht, werden wir erwischt und das Spiel startet mit einem neuen Versuch. Dabei behalten wir alle Gegenstände und auch die Umgebung wird nicht zurückgesetzt. Bis auf die Fenster. Die sind beim Neustart repariert.

Gameplay

Der eben erwähnte zweite Blick offenbart hier, dass anstatt abwechslungsreicher Einbruchsversuche eher das Prinzip des "Versuch und Irrtum" Anwendung findet. So gibt es zwischen versteckt sein oder entdeckt werden keinen Zwischenzustand. So muss uns der Nachbar nicht wirklich suchen. Entweder er weiß, dass wir da sind und jagt uns, oder er weiß es eben nicht. Das macht den Stealth-Teil des Spieles unnötig. Die Steuerung ist zudem sehr schwammig und unpräzise. Irgendwann kamen wir zu der Überzeugung, dass die Entwickler das exakt so gewollt haben müssen.

Noch mal zurück zum eigentlichen "Gegner" im Spiel. Dem Nachbarn. Seine KI sollte sich nach der Ankündigung von tinyBuild immer besser auf den Spieler einstimmen. Das Einzige, das wir jedoch feststellen konnten war, dass er uns schlicht auf "übernatürliche" Weise besser finden konnte. So versteckten wir uns in Ecken oder Schränken und er fand uns aus der Entfernung.

Ebenfalls begann er nach einiger Zeit nicht an den Ort eines Geräusches zu laufen, das wir vorsätzlich mit einem geworfenen Gegenstand machten, sondern direkt zu uns. Was er hingegen nicht bemerkt ist wildes auf- und abspringen direkt hinter ihm. Zudem konnten wir uns das Schleichen irgendwann sparen, da wir den Nachbarn sowieso nicht hören konnten, wenn dieser in der Nähe war.

Hello Neighbor – Fazit

Die Spielidee klingt verlockend und die Idee einer KI, die sich unserem Spielverhalten anpasst, ist herausfordernd. Leider entpuppt sich beides nach kurzer Zeit als nicht wirklich fordernd. Klar, der Nachbar installiert dann und wann Kameras oder positioniert Fallen. Da er aber über eine extreme Aufmerksamkeit verfügt, ist es fast schon sinnlos, sich über verschiedene Wege Gedanken zu machen. Einfach rein ins Haus, testen, erwischen lassen und noch mal.