Firewatch: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Firewatch Gameplay Screenshots

Firewatch – Zeit zum Erleben

Das atmosphärische Abenteuer Firewatch wurde von dem amerikanischen Indie-Studio Campo Santo entwickelt und von Panic und Campo Santo im Februar 2016 veröffentlicht. Produziert wurde der Titel mit der Unity Engine und entführt uns in den Sommer nach den verheerenden Bränden im Yellowstone-Nationalpark 1988 in Wyoming. Hier erleben wir die Geschichte um Henry, seines Zeichens Feuerwächter, und erleben die Handlung aus der Egoperspektive. Zentrales Mittel der Kommunikation ist in Firewatch das Walkie-Talkie, das Henry mit sich herumträgt.

Mit diesem hält er Kontakt zu seiner Vorgesetzten Delilah. Während sich der Spieler frei durch die (fast) offene Welt bewegt, kann er mit Gegenständen oder anderen Dingen interagieren. Auch können einzelne Fundstücke mitgenommen werden. Ein klassisches Inventar gibt es allerdings nicht. In der Zwischenzeit wurde Firewatch mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft. Die Geschichte weist zudem Elemente des Thriller-Genres auf. Die Handlung beginnt im ersten Sommer nach dem großen Brand.

Feuerwächter auf Two Forks

Als der 39-jährige Henry starten wir in das Spiel. Mit diesem übernehmen wir die Wacht auf einem Lookout in Wyoming. Wir sind jedoch nicht wegen der Natur hier, sondern um dem Alltag zu Hause zu entfliehen. Seine Frau ist an Alzheimer erkrankt und so sucht Henry einen Weg diesem Schicksalsschlag zu entkommen. Der Sommer 1989 ist extrem heiß und so halten wir Ausschau nach Feuern, um die Feuerwehr notfalls so schnell als möglich benachrichtigen zu können. Unsere Vorgesetzte Delilah, mit der wir immer im Kontakt stehen, schickt uns nach der Sichtung eines Feuerwerks los, um diesem auf den Grund zu gehen.

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Zu Beginn können wir die Hintergrundgeschichte von Henry etwas personalisieren. Diese werden im späteren Verlauf mit Delilah wieder aufgegriffen. Die Motivation von Henry bleibt allerdings immer gleich. Leider hat dies genauso wenig Einfluss auf die weitere Entwicklung der Geschichte, wie auch die verschiedenen Antwortmöglichkeiten über das Walkie-Talkie. Die Story ist hier sehr linear aufgebaut. Lediglich unser Verhältnis zu Delilah können wir relativ frei beeinflussen.

Was zu Beginn zwar ansprechend, aber nicht unbedingt spannend klingt, wird mit der überraschenden Wendung schnell zu einem packenden Abenteuer. Das Feuerwerk wurde von zwei betrunkenen Mädchen ausgelöst. Henry nimmt ihnen die Feuerwerkskörper weg und macht eine klare Ansage. Auf dem Rückweg zu unserem Wachturm "Two Forks", beobachtet uns ein unbekannter Mann. Als wir ihn bemerken, verschwindet dieser. Am Wachturm angekommen, stellen wir fest, dass dieser beim Durchsuchen total verwüstet wurde.

Mittendrin statt nur dabei

Die Geschichte ist durchgehend spannend und ist immer wieder von Phasen der Erkundung unterbrochen. Hierbei lernen wir die wunderschön gestaltete Landschaft um uns herum kennen. Auch wenn sie gegen Ende hin nicht das große Feuerwerk abbrennt, bleibt sie doch immer Neugierde erweckend. Zu allen Menschen, die uns im Park begegnen, haben wir nur über Funk Kontakt. Bei all diesen Personen sind deren Beziehungen wichtig. Denn alle wollen sich selbst finden oder, wie Henry, vor etwas flüchten. Gerade Spieler, denen persönliche Erzählungen wichtig sind, kommen hier voll auf ihre Kosten. Neben der Hauptgeschichte sind die persönlichen Geschichten der verschiedenen Charaktere ein Highlight von Firewatch.

Firewatch – Fazit

Campo Santo hat mit Firewatch etwas Besonderes geschaffen. Das Gameplay an sich mag nicht das Berauschendste sein, jedoch berührt das Spiel durch die wunderbaren Charaktere und lädt uns ein, in dieser schönen Welt zu verweilen. Auch wenn die Spielzeit nur rund sechs Stunden beträgt, war die Erfahrung eine spezielle. Der Wiederspielfaktor ist hier dank der optionalen Dialoge, die wir unbedingt entdecken wollten, ebenfalls gegeben. Wer sich Zeit nimmt und dank des andächtigen Spielflusses die Menschen und deren Geschichten kennenlernt, wird hier definitiv belohnt.