Death Stranding: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Death Stranding Gameplay Screenshots

Death Stranding – die etwas ältere Form von Horror

Hideo Kojima kündigte unlängst zu Death Stranding an, dass dieses Spiel aus zahlreichen Strängen, menschlichen Verbindungen und Fäden zu einem Teppich verwoben wurde. In etwa genau so viel Sinn gab auf den ersten Blick der Trailer auf der E3. Dank der bisherigen meist etwas wagen Ankündigungen und Einblicke, die uns Kojima in den letzten Monaten gewährt hat, ist Death Stranding mehr als nur ein Science-Fiction-Spiel mit Endzeit-Story. Es geht um die Wahrnehmung von Leben und Tod und dem Kreislauf des Lebens.

Entwickelt wird das Spiel auf der Decima Engine von Kojima Productions. Damit bringt uns Hideo Kojima auch eine andere, subtilere Art von Horror. Es ist gar nicht nötig, schreckliche, blutige Monster gegen die virtuelle Kamera zu drücken, um den Spieler zu entsetzten. In Death Stranding wird die Angst durch das Unbekannte geschürt.

Subtiler Horror

Damit stützen sich der Titel und die Entwicklung auf unsere Urängste. Unbekanntes ist eine tief greifende Angst in jedem von uns und so thematisieren die Entwickler dies als wahre Gefahr. Damit siedelt sich Death Stranding nahe am Horror von H. P. Lovecraft an. Dieser wusste schon um die Macht des Unbegreiflichen und so wurde in seinen Geschichten die Beklemmung alleine durch den Umstand hervorgerufen, dass der Mensch als solcher gar nicht verstehen konnte, was vor sich ging. Dabei wurden die Protagonisten wahnsinnig durch den Anblick des Unbegreiflichen, was in diesem Universum schlimmer war, als der Tod selbst.

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Alles ist nur ein neuer Anfang

Als Grundlage der Geschichte Kojimas, scheint ein isländischer Krimi zu dienen. In diesem sinkt nach einem Erdbeben der Wasserstand in einem See, was eine Leiche darin freilegt. Und hier liegt der Kern von Death Stranding. Zumindest bezeichnet Kojima dieses als solchen. Der Tod ist nicht das Ende. Er verändert nur alles auf eine extrem bizarre Art. Dabei lässt sich der Trailer recht Science-Fiction lastig an. Norman Reedus zieht einige Transportcontainer hinter sich her, die über dem Boden schweben, und kämpft gegen unsichtbare Monster, die in ihren Spuren seltsame Rückstände hinterlassen.

Kurz darauf fürchtet sich Reedus vor fliegenden Geistern, die aus Asche zu bestehen scheinen, während er ein Baby in einer portablen Brutkammer mit sich herumträgt. Als am Ende dann noch eine Dame genüsslich auf einer Made herumkaut, wird uns endgültig schlecht. Die Eindrücke sind befremdlich, fesselnd und eklig zugleich. Eine harte, aber dennoch ansprechende Mischung, eingebunden in eine beeindruckende grafische Präsentation.

Von Leben und Tod

Welche Art der Bedrohung es im Spiel nun genau gibt, ist offen. Es wirkt ein wenig, als hätte Kojima sich noch nicht ganz entschieden. Dabei ist bereits klar, dass das Action-Horror-Spiel in einer offenen Welt spielen wird. Dabei sieht der Entwickler die grundlegenden "Werkzeuge" im Spiel, schlagen, schießen, treten, als essenziell. Verbunden wird alles, was wichtig ist, mit Seilen. Diese sind es dann auch, die die Geschichte zu etwas Einzigartigem machen sollen, da alles miteinander verwoben zu sein scheint.

Der Hauptcharakter wird wohl Sam heißen. Wenn dieser stirbt, tritt er in eine andere Welt ein. Eine umgekehrte Welt, wie die, aus der er kommt. Kehrt Sam zurück in die Welt der Lebenden, gehen die Ereignisse, die zum Tod geführt haben, nicht verloren. Zudem wird es eine Mechanik geben, die durch Regen die Alterung beeinflusst. Dieser Regen wird Timefall genannt und lässt das, was er trifft, altern oder verschlechter dessen Zustand. Ebenfalls soll es möglich sein, eine Art Astralreisen zu praktizieren, in dem der Charakter seinen Körper für eine Weile verlässt und in die Astralwelt eintritt.

Wie auch immer sich uns Death Stranding mit dem Unbekannten und dem Leben sowie dem damit verbundenen Tod präsentieren wird, der Trailer auf der E3 lässt auf einiges hoffen. Bis 2019 ist noch ausreichend Zeit, weiter über den Titel zu diskutieren.