Beyond: Two Souls: Kurzer Testbericht & Gameplay-Vorschau zum Release

Aktualisiert: 28. April 2021 • Geschrieben von Kevin Wellinger, Spieleredakteur & freier Journalist.
Beyond: Two Souls Gameplay Screenshots

Beyond: Two Souls – filmreife Inszenierung mit kleinem Manko

Bereits am 8. Oktober 2013 erschien Beyond: Two Souls. Das französische Studio Quantic Dreams hatte abermals einen interaktiven Film geschaffen, der über Adventure-Elemente verfügt. Schon in der Vergangenheit konnten die Macher mit den Titeln The Nomad Soul, Fahrenheit und Heavy Rain für ordentliche Furore im Gaming-Bereich sorgen. Der Haken allerdings war, dass Beyond: Two Souls exklusiv für die PlayStation 3 und später dann für die PlayStation 4 durch Sony Computer Entertainment veröffentlicht wurde.

Nun endet diese Exklusivität jedoch und die Titel des französischen Entwicklers werden, zusammen mit Detroit: Become Human und Heavy Rain, im Epic Games Store für den PC erscheinen. Für Beyond: Two Souls haben die Verantwortlichen den 22. Juli 2019 genannt. Davor wird es ab dem 27. Juni 2019 möglich sein, das Spiel als Demo zu testen. Dieser Weg wird ebenfalls für Heavy Rain, das es seit 24. Mai 2019 bereits als Demo gibt sowie Detroit: Become Human, eingeschlagen.

Jodie, Aiden und eine düstere Zukunft

Am Spiel selbst hat sich nichts geändert, vergleichen wir beide Versionen miteinander. Denn der spannend inszenierte Psycho-Thriller vermag uns ebenfalls auf dem PC zu fesseln. Auch, wenn er spielerisch auf den zweiten Blick eher schlicht daherkommt. Dennoch machen wir uns in der Form von Jodie Holmes auf die Reise in eine dunkle Vergangenheit, in der sich eine düstere Zukunft erahnen lässt. Und so lernen wir schnell, dass sie bereits seit Geburt einen Geist in ihrem Kopf herumspuken hat, der Aiden heißt. Mit ihm kann sie reden, aber auch auf seine Hilfe hoffen, in dem sie ihm Anweisungen gibt. Doch Aiden selbst ist gerade zu Beginn nicht klar einzuordnen, denn er macht Jodie Angst. Dennoch verfügt das junge Mädchen dank ihm über telekinetische Kräfte. So verlassen wir ihren Körper oder schleudern Dinge durch die Gegend.

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Dabei hat Aiden auch seine eigene Persönlichkeit. Wird Jodie etwa bedroht oder ängstigt sich, verliert sie die Kontrolle über ihn, wodurch er Amok läuft und weder auf Freund noch Feind Rücksicht nimmt. Mit der Zeit und dank der Hilfe von Nathan Dawkins, einem Wissenschaftler, lernt die junge Jodie Holmes jedoch, ihre Kräfte zu beherrschen. Und so setzt sie ihre Fähigkeiten anfangs zur Rebellion und später als CIA-Agentin ein. Dabei kommen wir Schritt für Schritt der berührenden Vergangenheit auf die Spur.

Filmreif

Wie schon in Heavy Rain oder Fahrenheit, ist die Umsetzung der Story filmischer Natur. So fühlt es sich an, als würden wir teilhaben, an einem interaktiven Film. In diesem führen wir bedächtige Arbeiten, wie kochen oder aufräumen aus, setzen uns aber auch in actiongeladenen Sequenzen mit allerlei Gegnern auseinander. Besonders gelungen ist hierbei die Umsetzung. Schläge, Tritte oder das Ausweichen werden beeindruckend in Szene gesetzt und durch das richtige Drücken von Tasten ausgelöst. Eine Änderung der Abfolge, zum Beispiel Schlagen statt Ausweichen, ist nicht möglich. Gespielt wird Jodie übrigens von Hollywood-Star Ellen Page. Nathan hingegen wird von Willem Dafoe verkörpert. Somit gelingt Quantic Dreams mit Beyond: Two Souls absolut großes Kino.

Detroit: Become Human
Release: 25. Mai 2018

Die Handlung hingegen lässt sich durch uns verändern. Insgesamt gibt es so 24 unterschiedliche Arten, wie das Spiel enden kann. Leider ist es den Machern dabei nicht gelungen, die Spannung der Entscheidungen bis zum Ende zu transportieren. Denn schnell fällt auf, dass egal welche Wahl getroffen wird, die Geschichte weitergeht. Also ein virtueller Tod der Protagonistin ist nicht vorgesehen und findet entsprechend nicht statt. Hier wurde unserer Meinung nach viel Potenzial verschenkt, auch wenn das gesamte Spielerlebnis nur wenig darunter leidet, da die Story bis zum Schluss spannend bleibt.

Beyond: Two Souls – Fazit

Mit der Portierung auf den PC, bringen Quantic Dreams und der Epic Games Store ein äußerst erfolgreiches Spiel erneut auf den Markt. Grafisch fein umgesetzt, überzeugt speziell die filmische Umsetzung. Die Sequenzen, in denen wir schnell Entscheidungen treffen oder agieren müssen, lockern das Spielgeschehen auf und sorgen immer wieder für einen Adrenalinschub. Enttäuschenderweise wird Potenzial verschenkt, da es eigentlich egal ist, welche Wahl wir treffen – denn die Protagonistin schreitet unbeirrbar voran. Lediglich die Szenen ändern sich. Das ist zwar schade, kann aber von dem allgemeinen Eindruck nur wenig nehmen, womit Beyond: Two Souls unserer Meinung nach ein echtes "Must have" ist.